Adventskalender Nr. 24 und ein paar Feiertagstipps

Heute öffnet sich das letzte Türchen zum Buch „Verflixt und Zugenäht – Textile Redewendungen, gesammelt und erklärt„.
(Für die anderen Türen aus dem Redensarten-Adventskalender siehe  Woche 1 und Woche 2 und Woche 3)

 

tag24

Durch die Weihnachtstür blicken wir in einen Stall

delaTourdetailde La Tour, Detail, ca. 1645

Wer weiß, ob Jesus nicht vielleicht schief gewickelt war? Das Wickeln (oder auch Fatschen) von Säuglingen war seit der Antike üblich und kam erst im 18. Jahrhundert langsam aus der Mode. Das feste Einbinden von Körper und Gliedmaßen des Kindes wurde damit begründet, der Körper sei noch weich und formbar und bedürfe daher festen Halts.

„Das Kind muss daher gewickelt werden, damit seinem kleinen Körper eine gerade Gestalt gegeben wird, die für den Menschen die geziemendste und schicklichste ist, und damit es daran gewöhnt wird, sich auf seinen Beinen zu halten; denn ohne diese Maßnahme würde es sich auf allen Vieren bewegen wie die meisten anderen Tiere.

(Zitat von 1668, siehe den ausführlichen Wikipedia-Artikel zum Thema).

De Wikkellkinderen1617

Wer als Baby nicht korrekt und gerade eingepackt war, der war auf das Leben schlecht vorbereitet und bekam Probleme – er war schief gewickelt.

Wie bei vielen Redensarten gibt es aber auch noch andere Erklärungen für den Ausdruck. Wenn zum Beispiel eine Garnrolle nicht gleichmäßig aufgespult = schief gewickelt ist, dann gibt es beim Abrollen Probleme.

Damit ist der Adventskalender zu Ende, der hoffentlich ein paar Schlaglichter in die 150 textilen Redewendungen meines Buches geworfen hat.

ende1

Mit dem Erstdruck des Buches haben wir zum Jahresende fast eine Punktlandung geschafft. Es sind noch ein paar Restexemplare bei mir und ich werde die Zeit nutzen, über eine 2. Auflage nachzudenken. Bis dahin feiere ich Weihnachten, ganz traditionell im großen Familienkreis. Wir sind eine eingespielte Truppe und wissen das hier geschickt zu umschiffen:

xmascrisis

Wenn ihr ein bisschen flüchten müsst, hier vier Links zum Zeitvertreib

1.
Unbedingt empfehlenswerte Serie auf Arte

Die ersten Folgen sind nicht mehr lange online. (Wegen der Kleidungsfragen ist z.B. Seurats „Die Badenden in Asnières“ sehr interessant)

2.
Sehr amüsant: Die Webserie The Impossibilities, die man kostenlos ansehen kann (auf Englisch)

3.
Besonders geeignet wenn Kinder zugegen sind: Bei  Little Drummertoy  kann man sich seinen Weihnachtssound zusammenklicken

4.
Als Kontrast ein wunderbares Stück des Berliner Solistenchors, das auf einem Marienlied von 1400 beruht. Vor zwei Tagen habe ich mich auf einem Konzert des Chors schon weihnachtlich eingestimmt.

Bis dann, es war mir ein Vergnügen!

2 Kommentare

  1. Ein frohes Fest, liebe Suschna.
    Das war ja ein spannendes Jahr mit einem großartigen Buchprojekt. Wir hier sind gespannt wohin dein Weg noch geht. Deine Leserinnen hast du auf jeden Fall etwas klüger gemacht und uns dabei immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
    Danke!

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