Versuch, die Schönheit alter Jeans zu sehen (Stoffspielerei Mai)

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Bademöglichkeit am stillen See. Dank des sommerwarmen Maiwochenendes und guter Freunde mit Datsche kann ich ganz in meine Lieblingsfarbe eintauchen. Dazu passt Griseldas Thema für die Stoffspielerei* im Mai: „Blau in allen Schattierungen – Von Denim inspiriert“. Weil mir das verwaschene Jeansmaterial stellenweise wie gemalt vorkommt, habe ich ein bisschen experimentiert.

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Griselda zeigt in ihrem Beitrag schön, welches Potential in den unterschiedlichen Kett- und Schussfäden liegt. Sie hat sich den Franseneffekt für ein tolles Kleid zunutze gemacht. Bei mir werden vielleicht Gräser oder Bäume daraus. Das verwaschene Indigo ergibt aufgetrennt dann Shibori-Effekte.

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Die Fäden lassen sich auch leicht kontrolliert herausziehen, die Hohlräume mit neuem Material durchweben, wie zum Beispiel einer Kiefernnadel:

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Solche Löcher sehen nach dem Waschen bestimmt noch viel besser aus.

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Bei dieser Struktur denke ich an einen dunklen Teich oder auch einen Himmel mit Regenwand. Für den Vordergrund machen sich Taschenbeutel flach.

Welches Jeansstück es an die Wand geschaft hat, könnt ihr euch wahrscheinlich denken.

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Ich hoffe aber, man vergisst das Hosenbein und denkt eher an ein Aquarell. (Hätte ich auch im Programm, ist aber schon bald zehn Jahre her, Ostsee mit Gewitterwand. )

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Mit den ausgezogenen Fäden kann man schön herumspielen, da weiß ich aber noch nicht, was ich davon halte.

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Kultur-Quizwissen nachzuschieben erspare ich mir, es ist einfach zu schön draußen. Wahrscheinlich wisst ihr ohnehin schon längst, woher die Worte Denim und Jeans kommen und wie lange es den Stoff schon gibt. (Oder ich füge es noch an, sollte der Sonntag weniger strahlend enden als er angefangen hat).

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Andere Jeansexperimente sind bei Machwerke zu sehen, vielen Dank für das Sammeln! Nächstes Mal, am 25. Juni,  geht es schon wieder um Farben. Lucy/Nahtzugabe hat das Thema „Schwarz und Weiß“ ausgesucht. Da mache ich vielleicht gleich weiter mit meinen kleinen Bildern.

Nächste Termine Stoffspielereien:
Sonntag 25. 6. –  Nahtzugabe, Thema: Schwarz und Weiß

Juli/August    Sommerpause

Sonntag 24. 9. –  Siebensachen, Thema: Von der Natur inspiriert

Sonntag 29. 10. –  123-Nadelei, Thema: Fäden auf Farbe


*Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat sammeln wir die Links mit den neuen Werken – auch misslungene Versuche sind gern gesehen, zwecks Erfahrungsaustausch.

14 Kommentare

  1. Ja genau, das ist das wirklich schöne am Denim- dass er mit der Zeit so malerisch auswäscht und ein sehr eigenes Leben bekommt. Das ist bei kaum einem anderen Stoff so. Vielleicht ist das auch das Geheimnis des Erfolges- Jeans wird mit der Zeit immer schöner. Du zeigst das gut- da kommt Leben und Struktur in die Fläche!
    (Und ja- Shibori wird ja klassisch auch auf Indigo gestickt, da sind deine Handstiche total stimmig!)

    • Irgendwie war das missverständlich mit dem Shibori, ich habe nun noch ein Foto eingefügt von aufgetrennten Säumen, da wird deutlich, welchen Färbeeffekt ich meine.

  2. Oh Wahnsinn, ich bin fasziniert zu sehen, was du aus diesem Thema herausgeholt hast. Bevor ich die nächste verbrauchte Jeans wegwerfe, werde ich an deine Arbeiten denken.
    LG
    Siebensachen

  3. Schon toll, dass du der Jeans die malerische Seite so zauberhaft abgewinnen konntest. Das neben – bzw. untereinander der Fotos ist wunderbar anzusehen.Danke für deinen Blick!
    Dieses Thema könnte man auch Jährlich einmal bearbieten.
    lieben Gruß Karen

  4. Wie schön dein Nebeneinander von Bildern aus Stoff und vom Badesee ist! Da bekommt man gleich große Lust, das Thema Jeans in all seinen Schattierungen noch weiter auszuloten. Besonders gut gefallen mir auch noch die aneinander genähten Säume, die haben ja per se schon ein schönes Muster. LG Christa

  5. Weniger ist mehr, oder hier vielleicht ein Meer?
    Das 5. Foto könnte ich mir großformatig als Bild gut vorstellen.
    Bei Deiner Landschaft (1 und 3) denke ich an den Film über W. Turner, als er zum Entsetzen der Anwesenden in eines seiner Bilder einen roten Kleks machte und später zurück kam, um daraus eine Boje zu formen.
    Wie wäre ein kleiner Akzent links unten auf der dunklen Linie im goldenen Schnitt?
    Deine Experimente mit den herausgezogenen Fäden sind auch spannend, da denke ich an Hardanger und Durchzugstechniken, die man mit Jeans nicht in Verbindung bringt. Überhaupt ist Denim für Stoffmanipulationen interessant.
    Deine Faszination für die nicht entfärbten Bereiche teile ich, auch für Miniaturbilder ist da viel Potential.
    LG Ute

  6. Danke für die kleine Kunstausstellung! Auf dem Jeansbild sah ich vor meinem inneren Auge ein Schiffchen drauf schmwimmen – und schon kommt Dein Aquarell. Ich habe in Denim /Jeans bisher immer nur kaputte Hosen gesehen, die ich flicken sollte…
    Liebe Grüße
    Ines

  7. ach super! ich hätte auch lust auf ein bisschen jeans. nur leider passen die mir so selten… was du daraus gemacht hast ist ganz fabelhaft. leider bin ich so kaum ein mensch, der sich kunst an die wand hängt… aber so mit blogfotografie und so. das sieht fabelhaft aus, wollte ich sagen ;)
    liebe grüße,
    jule*

  8. Das Hosenbein an der Wand und die Assoziation zur Malerei – einfach großartig überraschend und so ganz anders! Mir geht es eher so wie Ines: Kinderjeans als zu flickendes Übel oder alte Jeans als Ausgangsmaterial für Flicken. Aber wie so oft eröffnen die Stoffspielereien (eröffnest du) ganz neue Sichtweisen! Danke dafür, Gabi

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