Blogs wie ‚Textile Geschichten‘ wären ohne historische Bilder nicht machbar. Ich bin davon abhängig, dass Bibliotheken, Museen und Privatleute ihre Bilder zur Weiternutzung freigeben. Manchmal gehe ich in solchen Bilddatenbanken nächtelang auf Entdeckungsreise. Nicht immer passen die Fundstücke zu einem Blogthema, ich würde sie einfach nur gern teilen. Daher nehme ich eine Idee auf und führe eine Rubrik ‚Gemeinfreitag‘ ein, einen Tag der gemeinfreien Bilder unter dem Motto „Das Seltsame und das Wunderbare“.
ca. 1885
Tolles Mächen mit tollem Hund, oder? Der freundlich wedelnde Schwanz war schneller als die Belichtungszeit.
Heute bin ich in der Photosammlung der National Library of Wales unterwegs. Auf Walisisch heißt die Nationalbibliothek ‚Llyfrgell Genedlaethol Cymru‘, das allein finde ich schon ganz wunderbar.
Zu den Bildern weiß ich nicht mehr als das, was bei Flickr in der Sammlung steht.
Bilder von Menschen in schmutziger und deutlich geflickter Kleidung sind selten, man ließ sich ja normalerweise nicht in seinem Alltagslook fotografieren. Der Mann hat offenbar auch die Spitze des rechten Zeigefingers verloren.
„Schneider haben oft die schlechtesten Kleider“
1939, knitting for the troops. Der einzige männliche Stricker der Gruppe zeigt seine Ergebnisse.
In der Sammlung gibt es natürlich noch viel mehr zu sehen. Alle Bilder, auch in ihrer digitalen Form, hat die Bibliothek gemeinfrei gestellt, sie sind in der Public Domain. Danke dafür!
Und ein Schönes Wochenende!
Unter #Gemeinfreitag stelle ich Fundstücke aus der Public Domain vor. Die Idee stammt von Moritz Hoffmann. Dort kann man auch mehr darüber lesen, welche riesigen Schwierigkeiten das Urheberrecht für Historiker birgt.
… eine schöne Idee, diese Bildfundstücke zu teilen (mir gefällt die Dame in der walisischen Tracht am besten ;-) )
Eine tolle Sache, denn ich suche oftmals gemeinfreie Fotos zur Illustration meiner Gedichte und dabei gefallen mir jene, die bereits ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel haben, ganz besonders gut. Mit Deinem Beitrag hier ist mir die Möglichkeit gegeben, ein wenig mehr den Horizont in dieser Richtung zu erweitern.
Mit herzlichem Gruß
Constanze
Danke fürs Teilen! Wunderbare Bilder.
Ich finde ja die beiden Kinder oben, Bruder und Schwester, interessant. Die schauen gar nicht so steif oder gestellt, wie man das sonst oft sieht. Sie wirken wie „heutige“ Kindern, nur in farblos, so natürlich.
Lieben Gruss
auch ein interessanter blog von Moritz Hoffmann. Bin noch am „blättern“ dort. Gut, die Auseinandersetzung in den Kommentaren.
carmen
So spannend dieser Blick zurück… Sofort schießen mögliche Geschichten in den Kopf… Lieben Gruß Ghislana
Es ist ein Segen, dass ein paar Stellen gibt, die den Zugang frei ermöglichen. Die Details an der Kleidung sind ja teilweise sehr skurill und aufwändig.Das Mädchen mit Hund entstammt einem Künstlerhaushalt, sag ich jetzt mal, alles an ihr ist anders! Man möchte eigentlich recherchieren über die Hintergründe der Fotos, so schade, dass das kaum von Erfolg gekrönt wäre.Freue mich über die neue Kategorie.Das seltenen Foto mit dem Tagelöhner ist etwas ganz besonderes, genau wie die ersten Maler, die arbeitenden Menschen darstellten -Menzel, Courbet, Liebermann, Kollwitz .
Liebe Grüße Karen
Ein sehr feiner Post, wunderschöne Bilder und Informationen! Dankeschön!
Erika
Fantastisch rechechiert – wie immer! Dankeschön!
[…] tauchen möchte und wissen will, ob es wirklich Schneider mit zerrissenen Hosen gab, der kann hier hinein […]
[…] Beitrag sollte ursprünglich zur Rubrik Bilderfang im freien Netz – #Gemeinfreitag gehören, denn bei den Flickr-Commons steht unter jedem Bild: „no known copyright […]
[…] Vollmond scheint durch die Zweige und ich vertreibe mir mal wieder die Nacht damit, in Datenbanken freie Bilder aufzustöbern. Bilder, deren weitere Nutzung erlaubt […]