Zugegeben, die tolle Resonanz auf mein Ratespiel im letzten Post hat mich ja etwas verschreckt. Aber über kurz oder lang holt mich ein Thema dann wieder aus der Deckung. Diesmal ist es Griselda, die ihre Maschinenstickereien und ihre Nähmaschine zeigte – mit Freude habe ich gesehen, daß wir dieselbe Nähmaschine haben.
Meine alte Dame habe ich aus der Auflösung einer Nähschule – ich möchte sie nie mehr hergeben. Sie schnurrt so sauber und präzise, auch durch die dicksten Stofflagen – es ist ein Genuß.
Und beim Maschinensticken mit ihr bin ich nun auch einen Schritt weiter. Seit meinen letzten Versuchen mit normalem Nähfuß und versenktem Transporteur habe ich (auch durch die Tips bei Lucy und Tally) gelernt, daß es noch besser geht wenn man den Nähfuß ein ganz kleines Stück anhebt – gerade so viel, daß man den Stoff frei bewegen kann.
Daher geht es mit einem Stick- oder Quiltfuß so viel besser – den ich aber nicht habe. Eine andere Empfehlung aus den Kommentaren zu meinem Post war eine sogenannte Federnadel, die den Stoff bei jedem Stich kurz festhält. Die will ich noch besorgen. Meine momentane Technik geht so: Ich halte den Füßchenheber mit einem Stück Draht ein klein wenig oben – vielleicht kann man es auf dem Foto oben ja erkennen.
So bin ich nun erstmal zufrieden und kann viel freier runde Bäumchen drehen – wobei mich die Frage beschäftigt, ob dadurch nicht auch etwas verloren geht. Das brutalere Ruckeln und Ziehen am Stoff, das für die Bilder in meinem letzten Maschinenstick-Post nötig war, gibt auch eine andere, etwas „wildere“ Optik (siehe Baum und Bettchen unten).
Meine Nähmaschine kam damals ohne Bedienungsanleitung und Zubehör zu mir. (Ich habe zum Beispiel mehrere Jahre gedacht, sie hätte keinen Rückwärtsstich, bis ich durch Zufall den richtigen Hebel entdeckte). Daher bin ich über Hinweise dankbar, was sie vielleicht noch kann, ohne daß ich es weiß. Ist z.B. meine Drahtkonstruktion überflüssig, weil es doch eine Möglichkeit gibt, das Füßchen etwas anzuheben? Muß man tatsächlich immer die ganze Maschine kippen, wenn man den Unterfaden wechseln will? Was ist das für ein weißes Kunststoffrad oben bei Griselda, das ich nicht habe? Fachfrauliche Tips, her damit.
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Das weiße Rad oben unterscheidet deine 260 von meiner Version, die ein paar Zierstiche mehr kann. Das funktioniert übrigens rein mechanisch mit einem uhrwerkähnlichen Mechanismus oben drin. Unglaublich!
Der Stopffuß, den ich verwende, der hat auch so einen Bügel, der wird am Füßchen und dann an der Maschine eingehängt. Ich habe den Fuß allerdings etwas umgebaut, sodaß ich diesen Mechanismus nicht mehr brauche. Ich mochte nicht, dass der Stoff mit der Nadel immer einen Milimeter hochgelupft wurde. Jetzt presst der runde Fuß den Untergrund mit sehr wenig Druck nach unten, das ist mir lieber.
Du hast ja auch mit dem freischwebenden Fuß die Möglichkeit, wilder zu arbeiten. Aber kannst eben auch runde Schwünge drehen. Ich bin echt gespannt, was dir noch alles zum Thema einfällt.
Es ist wunderbar, dass du auch so ein Schätzchen hast. Und ich wünsch dir viele kreative Jahre damit- diese Maschine ist wirklich unverwüstlich.
Jetzt habe ich deine Konstruktion endlich verstanden! Die neuen Sachen sind tatsächlich lieblicher. Du könntest je nach Sujet zwischen wild und lieblich hin- und herwechseln.
Kann man zum Unterfaden-Wechseln eventuell einen Teil der Stichplatte nach links wegschieben? Auf dem zweiten Bild von oben sieht man gerade noch ein ovales Loch, das zum Teil vom Stoff verdeckt wird. Wenn man dort anfasst kann man möglicherweise diesen Teil der Stichplatte aufschieben bzw. -ziehen und kommt so auch von oben an die Spule. Bei der Nähmaschine meiner Mutter war das so. Das Einsetzen der Spule ist allerdings mächtig fummelig, weil die Klappe so klein ist.
viele Grüße, Lucy
Kann es sein, dass wir über das höhere Feststellen des Nähfußes gar nicht gesprochen hatten, oh je.
Ich entdeckte diese Funktion an meiner Maschine, übrigens eine Pfaff Bj. ca 1986) per Zufall, als sie nämlich beim Nähen mehrerer starker Stoffschichten einrastete und ich zuerst dachte, meine Maschine sei kaputt.
Ich freue mich auf einen weiterhin regen textilen Austausch und wünsche dir alles Gute für das neue Jahrzehnt
Herzlich
Tally
Gefällt mir ja, daß ich hier über die Einzelteile meiner Maschine sinniere, während draußen schon voreilige Böller knallen. Die Klappe kann man nach links schieben, aber nur einen Fingerbreit. Wahrscheinlich ist der Tisch nachträglich um die Maschine herumgebaut worden, so daß sich die Klappe nicht mehr ganz öffnen läßt.
Das mit dem Höherstellen habe ich erst im Lauf der Zeit begriffen. Wenn wir alle zusammen um die Maschine herumgestanden hätten, wäre alle Fragen wahrscheinlich in Sekunden geklärt gewesen. So war es ein längerer Weg, aber Umwege bringen ja auch einiges. Danke nochmal!
[…] eine besondere Art habe ich sogar handgequiltet: Während der Arbeit gab meine geliebte Nähmaschine (Pfaff 260) auf. Sie reagierte nicht mehr auf das Fußpedal, sondern konnte nur noch mit […]