Der Faden auf dem Foto soll eigentlich „Kauf“ buchstabieren. Seit Tagen prokrastiniere ich vor mich hin, weil mir schwerfällt, wozu mir alle raten: Nicht so bescheiden sein, die Bücher mehr promoten! Ostern! Pfingsten! Feste! Frühling! Geschenke! Jetzt ist die richtige Zeit, ja, das weiß auch Amazon. Das Geschenkpapier gibt es dort zur Zeit umsonst.
Was gibt es hier umsonst? Zum Beispiel Buchvorstellungen mit mir und Constanze, die genauen Termine folgen noch. Dafür habe ich Fotos gemacht – und festgestellt, dass die drei Bücher farblich harmonieren. Das war wirklich nicht abgesprochen, aber passt für die gemeinsame Präsentation nun um so besser.
Sieht so schön frühlingshaft aus wie der Blick heute in den Sonntagmorgen. (Meine kleine Sammlung von Vintage-Nähutensilien erfreut mich auch, aber die zeige ich dann ein anderes Mal genauer).
Constanzes und meine erste gemeinsame Lesung fand noch im dunklen Berliner Februar statt. Zum Glück ist Ninas stimmungsvolles Nähkontor eine wunderbare Kulisse für Ausflüge in die textilen Welten der drei Bücher. Auf dem Tablett vor Constanze hat sie sehr interessante Brennproben inszeniert – es zeigte sich, dass man bei der Einschätzung eines Stoffmaterials, z.B. ob Seide oder Kunststoff, ganz schön danebenliegen kann.
Und wie läuft es so mit den Büchern? Constanzes Materiallexikon ist so beliebt, dass die erste Auflage schon nach drei Monaten vergriffen war – zum Glück ging es mit dem Nachdruck schnell, so dass ihr Werk nun wieder zu haben ist. Mit vereinten Kräften haben wir die neue Lieferung, Tausende Bücher, ein Berliner Treppenhaus hinaufgetragen. Eigentlich ist noch nicht so viel Zeit vergangen seit dem Beginn unserer verlegerischen Unternehmungen, mir kommt es aber schon wie eine Ewigkeit vor. Wir haben so unglaublich viele Hürden genommen. Als ich vor ziemlich genau zwei Jahren noch ganz am Anfang stand mit der Buchidee, da hatte ich kaum eine Ahnung, wie viel Arbeit das ist. Diese Grafik verdeutlicht den Ablauf eigentlich sehr gut:
Falls ihr irgendetwas erreichen wollt – oder auch irgendjemandem etwas neidet – haltet euch diese Grafik vor Augen.
Trotz des bisherigen Erfolges scheint mir aber die letzte Hürde schwer zu nehmen: Die Bücher auch in die Auslagen der Buchhandlungen zu bekommen. Da sind die großen Verlage klar im Vorteil (und zahlen wohl auch für die besten Plätze). Meine beiden „Pralinenschachteln“ hatte ich ja extra so gestaltet, dass sie schön anzusehen sind und schön in der Hand liegen – das bringt natürlich nichts, wenn man sie sich nur digital anschauen kann. (Zumal z.B. bei Amazon die Farben ganz falsch sind – und alle meine Versuche, das zu korrigieren, dort ignoriert werden). Auf jeden Fall hat Amazon aber festgestellt, dass unsere Werke gern zusammen gekauft werden. Da wünsche ich Constanze noch ganz viel Umsätze, in der Hoffnung, dass ich dann auch hin und wieder mit im Einkaufskorb lande :)
Übrigens habe auch gar nichts dagegen, wenn ihr bei Amazon kauft, denn die Buchhandlungen sind nicht durchweg „die Guten“. In der Vertriebsgeschichte meiner Bücher haben Buchhandlungen die schlechteste Zahlungsmoral, gerade bin ich kurz davor, meinen ersten Mahnbescheid zu schicken.
Haha, das nimmt ja einen guten Gang, mein Versuch der Bücherpromotion, ich soll doch postive Stimmung verbreiten.
Also nochmal anders: Diese drei sorgfältig erstellte Kostbarkeiten sind die perfekten Mitbringsel.
Sie sind günstiger als eine Ladung Törtchen einer Berliner Konditorei. Sie halten ewig und bieten statt (zugegeben leckerer) Kalorien ganz viel Unterhaltung und Gedankenfutter.
Also los, weitersagen und bestellen bei
Und wenn noch jemand Tipps hat, wie man „Gatekeeper“ am klügsten auf ganz besondere Indie-Bücher aufmerksam machen kann, dann gern her damit. (Anschreiben und Klinkenputzen scheinen bisher nicht so erfolgreich).
Ich bin auf dem Sprung zu Pulse of Europe, meinem sonntäglichen Ausflug gegen Populismus und Nationalismus. Wahrscheinlich gibt es die Demo auch in eurer Stadt, aber da fange ich nun nicht noch eine Promotion an.
Schönen sonnigen Tag noch, egal wo!
Solidarische Grüße, gehe auch gleich los!
LG
Astrid
Oh schön, Grüße zurück!
Schau mal hier:
https://plus.google.com/102977202548678593330/posts/6u7SYkYcVqp
Oh, schön. Dafür sind die berliner bisher zu chaotisch 🔵⚪🔴durcheinander
Die Empfehlung, Bücher beim großen Online-Händler a… zu kaufen, finde ich fatal. So wird es den deutschen Buchhandlungen noch schlechter gehen und Mahnungen werden häufiger notwendig sein. Und wenn dann unsere Innenstädte verödet sind und unsere Kinder oder Enkel nur noch prekäre Arbeitsplätze bei Monopolisten erhalten, dann war es wieder keiner gewesen.
? Ich empfehle 7 Bezugsquellen, eine davon Amazon.
Und ich finde es richtig richtig mies, dass Buchhandlungen mich nicht bezahlen, obwohl sie vom Kunden längst das Geld für das bestellte Buch erhalten haben. Das macht dann im Gegenzug solche kleinen besonderen Buchprojekte kaputt und trägt dazu bei, dass auf dem Markt nur noch der Bucheinheitsbrei zu finden ist, den die großen Verlage herausbringen.
„Die meisten kleinen Buchhändler haben keineswegs erkennbar mehr Verständnis für kleine Verlage. Sie wettern zwar herzlich gern gegen Konzerne und Monopolisten, aber wenn man mit ihnen zu tun hat, ist ihr geschäftlicher Egoismus oft keinen Deut geringer als bei den Großunternehmen. Um nicht falsch verstanden zu werden: Amazon ist wahrlich kein Wohltäter, aber sachlich betrachtet, können wir als Kleinverlag froh sein, dass das Unternehmen die Buchbranche sehr viel durchlässiger gemacht hat.“ https://seitenfluegel.wordpress.com/2015/02/16/was-man-als-verlag-so-alles-mit-dem-buchhandel-erlebt/
Ein Lob geht aber an die (Minderheit) der Buchhandlungen, die meine Rechnungen sofort bezahlen, mit euch möchte ich immer gern Geschäfte machen und ich wünsche euch ein langes Leben!