Über mein Faible für afrikanische Stoffe und deren Geschichte hatte ich ja hier und hier schon einmal geschrieben. Inzwischen habe ich auch auf dem Berliner Maybachmarkt welche entdeckt. Zwar zu gehobenen Maybachmarktpreisen, aber günstiger als per Internetbestellung. Ich ärgere mich, dass ich nicht noch mehr gekauft habe. Unter anderem nämlich sind die Muster als Tischdecken sehr geeignet. Auf ihnen sieht man keine Flecken und Knitter, der Untergrund ist perfektes Camouflage. (Wäre vielleicht auch für die Berliner S- und U-Bahnsitze zu empfehlen, statt der fiesen Graffitiimitationen). Unsere Gartentischdecke liegt schon gefühlt den ganzen Sommer da draußen und wirkt weiterhin appetitlich. („Wirken“ reicht für uns).
Ein schöner Untergrund auch für Gerichte von Ottolenghi. Dies hier ist „Mejadra“ aus dem Kochbuch „Jerusalem“. (Das Gericht auf deutsch z.B hier). Ottolenghi, dem Jamie Oliver der 2010er Jahre, bin ich momentan auch verfallen. Man lernt, mit ganz simplen Produkten (hier zum Beispiel Reis, Linsen und Zwiebeln) allein durch Kombination mit einer Reihe von Aromen und Gewürzen ein wirklich interessantes Gericht zu machen.
An seinem Orangenkuchen muss ich noch arbeiten, ich hatte das Rezept wohl etwas zu frei interpretiert. Der Kuchen ist aber doch so interessant, dass sich schon einige Tester für den nächsten Versuch angemeldet haben.
Ich gehe jetzt mal
1. Servietten aus einem Rest von diesem Afrikastoff nähen
2. noch einmal Mejadra machen, das als Buffetbeitrag sehr gut geeignet ist.
Vorher muss ich aber dann doch mal die Tischdecke reinholen, gerade ziehen dunkle Wolken auf. Wir hatten zwei Wochen lang perfekte Spätommertage (will heißen: wie-in-norddeutschland-sommertage).
Ein paar schöne letzte Auguststunden euch allen!
(P.S. Die Nachahmung des Vogelknöterichs vom letzten Eintrag habe ich inzwischen geschafft, aber das kommt dann ein anderes Mal).
Ich merke gerade, dass ich im Hinblick auf Kochbuchtrends ca. 10 Jahre hinterherhinke – zum Jahreswechsel überhaupt erst mal in einem Jamie-Oliver-Kochbuch geblättert, weil meine Quasi-Schwägerin eins hat, und von diesem hier noch nie gehört. Diese Afrikastoffe haben ziemlich viel Appretur, wenn sie neu sind, das macht sie fast abwaschbar.
viele Grüße!
Seufz. Ich werde sie dann niemals waschen.
Hallo, diese Afrika-Stoffe sind toll, ich habe daraus Vorhänge in dunkelblau und kürzlich sah ich diese Stoffe auch günstig bei Stoffe-Berger in der Potsdamer Str.. Von diesem „Jerusalem“-Kochbuch habe ich auch gehört und in der Süddeutschen vom Freitag war ein Couscous-Rezept aus dem Buch abgedruckt.
Noch schöne Spätsommertage wünscht
schurrmurr
Hallo,
freue mich immer über eine Mail und die tollen Inspirationen.
Habe eine Zeit in Afrika gelebt, auch einige Stoffe auf Afrika- Reisen und von von Vlisco ( Afrika Stoffe, die hier in Holland für den Afrikanischen Markt hergestellt werden ) versammelt.Die Stoffe sind bei mir also ein bisschen persönliche Geschichte. Aber ich finde sie selbst hier nicht immer passend. Wenn Du mir eine Adresse schickst, probiere ich ein Päckchen zu schicken ( dann wenn ich mal wieder in Deutschland bin. Wohne in der Niederlande, von hier aus ist die post so teuer…)
Grüsse von Ulrike