Schon wieder Mittwoch

… und diesmal mit einem weiteren Lutterloh-Versuch, dem Promenadenkleid.

Das Endergebnis finde ich ganz gut. Es waren allerdings wieder unendlich viele Auftrenn- und Abänderungsstadien erforderlich. Das Oberteil nach dem Schnittsystem war viel zu groß (noch erkennbar an dem gigantischen Kragen, den ich gelassen habe).  Ärmel – laut Schnitt „beliebig“ – habe ich erstmal weggelassen.

Eigentlich sollte hier der Kopf von mindestens Grace Kelly drauf, aber nun habe ich einfach nur ein bisschen herumgemorpht. Ähnlichkeiten mit mir selbst sind rein zufällig.

Leider kann ich das Kleid kaum noch einmal nähen, weil ich gar nicht mehr weiß, wo und wie ich etwas geändert habe. Ohnehin muss ich erstmal sehen, ob ich es wirklich tragen werde.  Am meisten interessiert  mich an der Sache ja, diese alten Schnitte zu probieren und zu gucken, ob es auch heute noch funktioniert. Lucy und Catherine haben auch noch Lutterloh-Versuche geplant. Da bin ich dann gespannt, was sie zu zeigen und berichten haben.

Andere selbstgenähte Kleidung zum MeMadeMittwoch findet ihr hier.

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19 Kommentare

  1. Ja, an die Lutterloh-Schnitte traue ich mich noch nicht so recht – ich habe zwar alles da und auch ein schönes Buch aus den Vierzigern, aber …

    Mir gefällt dein Bild mit Sonnenbrille übrigens ausnehmend gut und auch das Kleid hat etwas sehr sommerfrisches – wobei es mich, vermutlich der Farbe wegen, sehr an einen französischen Film der Sechziger erinnert. Gibt ja wirklich schlimmeres ;-)

  2. Stopp, die Änderungen hast du wirklich nicht mehr parat? Das ist ärgerlich, aber bestimmt könntest du bei genauerer Inspektion sie noch erkennen, oder?

    • Naja, ich kann natürlich den alten Schnitt drauflegen und abgleichen, aber gerade wegen der Raffungen ist das schwierig, würde ich aber natürlich machen – wenn das Buch nicht noch so viele andere schöne Möglichkeiten bieten würde. Das ist doch toll, wenn du alles da hast – und du hast so viel Know-How, das kann gar nicht schiefgehen. Mach doch bitte mal, ach bitte.
      Wenn du schon geguckt hast, dann hast du bei mir sicher schon die Falten am Ärmelloch und unter dem Kragen gesehen, komisch. Zumal am anderen Arm alles tadellos sitzt. Gerade haben ich ja in deinem Blog den guten Tip von Julia gesehen, das Kleid nicht umgedreht anzuprobieren und abzustecken, weil sonst alles seitenverkehrt ist. Bisher habe ich es immer umgedreht gemacht, das werde ich in Zukunft lassen, Danke. (Sollte ich wohl besser noch mal bei dir sagen).

  3. Die Passform wird immer besser!
    Ich bewundere deine Geduld beim Trennen, Probieren, Ändern und neu Zusammenfügen zutiefst. Alle Achtung, dass du danach noch solch einen divenhaften Gesichtsausdruck hinkriegst! Und das Ganze noch so unangestrengt aus dem Handgelenk ablichtest.
    Mich erinnert der Ausdruck an Isabelle Huppert- auf jeden Fall was Französisches.

    LG
    Wiebke

    • Unangestrengt, wenn du wüsstest. Von zig Fotos sind das die einzigen zwei annehmbaren. Es gibt sogar eins, da balanciere ich die Kamera mit Selbstauslöser auf dem Kopf.
      Das mit dem Ändern geht nur mit zeitlich Abständen. Lucy hatte ja zwischendurch schon einen entscheidenden Tip + Catherines „Da geht noch was“ als Motivation. Und dann ziehe ich immer wieder an und stecke, nähe, trenne, stecke, nähe trenne. Ehrlich gesagt habe ich eben die Unterbrustraffung schon wieder aufgetrennt und will da noch was optimieren.

  4. Der Kragen ist ja gigantisch, der war mir gar nicht so aufgefallen, als du es gezeigt hattest am Sonntag. Sieht aber sehr tragbar und vor allem im Taillenbereich viel besser aus jetzt mit den Änderungen. So ärmellos eher wie 60er als wie 40er Jahre – und irgendwie französisch, da geb ich Wiebke recht. Die Schultern am Kleid fielen schon in der ersten Version ungleich aus, erinnerst du dich? Catherine sagte doch noch, dass du die Schulter verschmälern müsstest, wenn da noch ein Ärmel reinsollte, auf der anderen Seite war es aber gerade richtig.

  5. Lutterlohversuche mit aktuellen Schnitten habe ich schon hinter mir. Genäht in der Hoffnung wirklich passgenaue Kleidung zu bekommen, wurde ich aber leider, leider enttäuscht.
    Ich hatte das Lutterloh-System „Der goldene Schnitt“ zusammen mit Maßband und Kurvenlinealen Anfang der 90er Jahre gekauft. Ich fand die Idee so logisch in einer Vorführung, so verführerisch einleuchtend. Und hoffte auf die Lösung, da Burda-Schnitte regelmäßig zu groß für mich waren. Besonders in der Hüfte. Die lag generell zu hoch – beinahe auf Brusthöhe -, auch wenn alle anderen Maße gepasst hätten. Bin halt ein kleiner Mensch und entspreche somit nicht den allgemeinen Normmaßen.
    Leider war der goldene Schnitt nicht viel besser, ich hatte es bereits
    aufgegeben, mich damit auseinander zu setzen. Aber durch deine Anregung will ich erneut einen Versuch starten, denn ein enger Rock mit Godetfalte sticht mir in die Augen. Auch habe ich hier noch ein Lutterlohbuch der 40er, 50er Jahre liegen – mit herrlichen Kleidern.
    lieben Gruß von Friederike

    • Das System ist sicher kein Zaubermittel, aber mich macht es irgendwie frei, selbst loszubasteln – wahrscheinlich, weil ich nicht viel Geld für einen Schnitt ausgegeben habe, der dann sowieso nicht passt. Bei mir muss ich regelmäßig das Oberteil um mindestens 10cm kürzen, die Hüfte ist viel breiter als normal, nach und nach kann ich die Abweichungen von der Norm entschlüsseln. Du hast das individuelle Anpassen ja auch gerade erfolgreich mit deinem Rock gemacht, also wird es mit dem nächsten sicher auch gehen.
      Toll, dass du auch noch so ein altes Buch hast, allein angucken ist ja schon schön.

      • ja, schon im Anschauen der alten Lutterlohfibel liegt ein großer Reiz, das stimmt.
        Und mit dem Anpassen an meine Figur habe ich folgendes vor (also nicht wieder 10 Jahre warten wie beim Rock): in einem der letzten oder vorletzten Posts bei Michou habe ich einen link gesehen, wie ich meine ganz spezielle Schneiderbüste herstellen kann, meine Freundin und ich sind wild entschlossen, bei nächster Gelegenheit uns so ein Ding zu basteln – obwohl, so kann man das eigentlich nicht nennen …
        lieben Gruß, Friederike

    • oh danke, sogar auf deutsch – obwohl die Bilder ja für sich sprechen – ich sollte auf alle Fälle mal in die Vergangenheit deines Bloglebens eintauchen.
      lieben Gruß, Friederike

  6. Ein sehr schönes Kleid und Reschpekt, dass du dich durch das Lutterloh-System durchkämpfst. Ich habe das 1930er-buch und habe nach einem völlig missratenen Versuch frustriert aufgegeben, für mich ist es nichts, dient nur als Augenfutter. Aber dein Kleid ist wirklich toll geworden.

  7. Oh, mir gefällt das Kleid sehr gut, und jede(r) auf der Straße würde nur „Ooooh und Aaah“ sagen und nicht auf irgendwelche Falten o.ä. achten. Kragen, Ausschnitt und Unterbrustnaht mit Raffungen machen auf jeden Fall was her. Jetzt noch Plissee und dann fehlt nur noch der Lüftungsschacht ;) Nagut, weiß müsste es dann noch sein. Äh, und ohne Kragen.
    Ich bin für ärmellos aber für eine schmalere Schulter (beidseits).

    Übrigens hege ich ja manchmal den Verdacht, dass die Passform früher auch eine andere war. Wenn ich mir manchmal so die ganz alten Schnitte anguck, sind die oft für wesentlich fülligere Damen ausgelegt. Und selbst wenn man dann alles anhand der eigenen Figur entwirft – wenn der Schnitt selbst recht viel Bewegungszugabe enthält, kommt einfach eben eine „großzügige“ Passform heraus. Vielleicht? Was meinen die Vintage-Fachfrauen dazu?
    Auf dem Bild sieht es übrigens so aus, als wäre die Naht nicht unterhalb der Brust, sondern eher auf dem unteren Rippenbogen. Vielleicht macht das auch was aus?

    Also, wie gesagt, sehr hübsch. Ich kämpfe gerade mit einem Siebzigerschnitt in schrecklichem Grün und bin ganz neidisch auf dein Ergebnis :)

    • Gut erkannt, Diskrepanz zur Modellzeichnung. Wie soll man es ausdrücken…es gibt Körper, bei denen sind Taille, Unterbrustlinie und unterer Rippenbogen auf gleicher Höhe … da braucht man dann die Figurformunterwäsche von damals, auf dass die Brust in Kinnhöhe gebracht wird…wenn man das nicht will, dann gibt es ohnehin nie den echten 40ties 50ties etc – Look…deshalb bleibe ich auch lieber bei dieser 60ties-oderwasauchimmer-Interpretation.

  8. Öh, darüber hatte ich gar nicht nachgedacht, und dabei ist das natürlich ganz klar (*duh*). Das hätte ich wirklich wissen müssen.
    Naturnah ist auch allemal schöner und attraktiver als einzementierter „Betonbusen“. Gut, das diese Zeiten vorbei sind, man will ja auch mal Luft holen können.
    Mit meinen 75AA(A) würde so ein Schnitt richtig traurig und verloren aussehen, dann doch lieber mehr Volumen ;)
    Liebe Grüße!

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