Sashiko können nur Japaner…

… sollte mein Blogpost eigentlich heißen. Aber nun habe ich bei K-Ein-Blog    inzwischen: Flohstiche gesehen, daß das natürlich überhaupt nicht stimmt.

Auf dem Foto: Links japanische Reihen, rechts deutsche.

Letztes Jahr hatte ich dieses Sahiko-Buch in dieser japanischen Buchhandlung in Paris entdeckt – und wollte es unbedingt probieren.

Vor allem das Muster auf der Schürze hatte es mir angetan.

Ich ließ mir sogar Sashiko-Garn aus Japan mitbringen. Als es damit allein nicht klappte, lud ich eine Japanerin zu meiner Versuchsreihe hinzu. Was soll ich sagen – sie bekam es hin, ich nicht. Es geht eben darum, die Stiche möglichst regelmäßig auszuführen. Und ich glaube, das ist Charaktersache. Ich habe auch noch nie ein gleichmäßiges Strickstück anfertigen können, die Maschen sind mal fest, mal locker, wohl je nach Stimmung.  Und bei meinen Stickstichen ist es ebenso, sie tanzen herum.  Auf den Fotos sieht man es nicht so deutlich, aber glaubt mir: Schönes Sashiko ist das bei mir nicht.

Auf dem Bild: Oben japanisch, unten deutsch.

Das Regelmäßige ist auch keine Übungssache. Ich habe inzwischen als Training eine KinderKatzendecke handgequiltet, hunderte von Reihen –  die Stiche sind bis zur letzten Reihe nicht gleichmäßiger geworden.

Die japanische Stickerei aus deutscher Hand, perfekt ausgeführt, zeigt nun Floh hier.  Dort findet ihr auch weitere Informationen und Verweise. Sashikogarn braucht man meines Erachtens nicht unbedingt, man könnte z.B. auch das ganz normale Baumwollgarn, aus dem man Topflappen häkelt, teilen oder dritteln. Ansonsten ist eine  längere Nadel hilfreich, denn man nimmt immer mehrere Stiche auf einmal auf die Nadel. Vielleicht würde es auch helfen, sich die Stichlänge auf dem Daumen zu markieren.

Viel Spaß beim Probieren – ich für mich lasse in Zukunft die Finger davon.

 

(Nachtrag Jahre später: Ich habe es nicht gelassen, es macht mir inzwischen sogar Spaß, es ist sehr meditativ. Weicher Stoff ist sehr hilfreich! Siehe hier: Sashiko zum Putzen und Sashiko mit Himmelsbaum.)

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9 Kommentare

  1. Deine Stiche – im Vergleich zum japanischen Versuch – sind etwas größer, aber auch gleichmäßig! Wenn man in den Büchern genau guckt, dann sieht man da auch unterschiedlich lange Stiche. Lass nicht die Finger davon! Erstens sind Deine „Kompositionen“ (Verbindung Material und Farben) so einzigartig und zweitens soll es auch Spaß machen.

  2. Ja, ich wußte schon, ich hätte eine Makroaufnahme von den Stichen machen sollen. Es sieht wirklich nicht schön aus – und Sashiko lebt von der Regelmäßigkeit, da bin ich sicher. Spaß macht es ja nur, wenn man zufrieden ist. Deine Werke sind so, wie es sein soll!

  3. Auf den Fotos kann ich das Unregelmäßige auch nicht so recht erkennen, aber wenn du sagst, dass es da ist und es dir nicht gefällt, dann glaube ich das einfach mal. Manche Sachen liegen einem ja einfach nicht. Sashiko ist sehr kontrolliert, und die experimentellen Geburtstagsdeckenblumen sind wohl einfach eher dein Metier.

  4. Stimmt, manche Dinge liegen einem nicht.
    Und das ist ja auch gar nicht schlimm, da es eben 100 Dinge auf der todo-Liste gibt, die zufriedener machen.
    Wenn man sie denn macht……

    Ich arbeite auch lieber freier, mein Ding wäre das auch nicht. Exaktheit schaut gerade bei Stickerei so maschinell aus. Da geht der Handstickcharakter schnell verloren. Und das macht ja einen Großteil des Reizes beim Sticken aus.

  5. Natürlich habt Ihr recht. Es soll Spaß machen, es muss einem gefallen und es liegen einem nicht alle Techniken. Auf der anderen Seite habe ich von Euch gelernt, nicht so kritisch mit einem selbst zu sein. Vielleicht bin ich nicht objektiv, denn für mich sind Eure Werke in jeder Hinsicht schön und einzigartig.

  6. Oh Mensch, da habe ich ja wieder mal eine Bildungslücke. Danke, dass du uns an deinen Versuchen hast teilhaben lassen, auch wenn du mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist. Sonst hätte ich diese Technik nicht kennengelernt.

    LG
    nyman und svensson

  7. Also mich würde das Unregelmäßige gar nicht so stören – von hier aus entdecke ich nicht- es ist eben handgemacht und oft ist es um so reizvoller, wenn es nicht ganz obersupergleichmäßig ist. Ich denke, es erinnert eben an grafisches zeichnen, vielleicht zieht es Dich deshalb so an?
    Im web gibt es erstaunlich viele Bilder und einige zeigen auch, das die Stiche, samt Länge vorgedruckt sind. Vielleicht auch über Schablonen, aber dann ist es doch auch viiiiel einfacher.
    Prinzipiell ist es doch aber wie quilten, oder? es haben sich nur andere Formen herausgebildet.
    Anregend ist so etwas allemal und fließt dann irgendwo mit ein.

    Übrigens habe ich bei der Schürze sofort an Weihnachtskugeln gedacht!

    Fadengrüße von Karen

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