Färbeversuche

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Angeregt von KaZe und Gerdiary habe ich gesammelte schwarze Walnußschalen (die schwarze, matschige Hülle) über Nacht eingeweicht und dann gekocht. In den heißen Sud habe ich Nessel und Wolle hineingelegt und alles zusammen abkühlen lassen.

Ergebnisse:

– Kochende Walnußschalen riechen wie kochende Innereien, ist nicht lange auszuhalten

– Es ist egal, ob man den Stoff nur eine oder 24 Stunden im Sud läßt, die Färbung ergibt ein angenehmes helles Braun (fotografisch nicht wirklich wiederzugeben, links Nessel natur, rechts gefärbt)

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Wolle färbt besser als Baumwolle (links vorher, rechts nachher).  

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Auch die Haare der Geburtstagspuppe sind ein Färbeergebnis.

Dann las ich bei Gerdiary vom Färben mit Eisenpillen, fand tatsächlich noch eine alte Kapsel in unserem Medizinschrank und warf den Inhalt auch noch in die Schüssel.

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Ergebnis: Graubraun mit schwarzen Flecken.

Hier noch einmal die gesamte Riege im Vergleich, obwohl die Nuancen auf dem Foto nicht zu erkennen sind.

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Meine erste Begeisterung verflüchtigte sich  nach dem Waschmaschinenstresstest. Die Färbung war komplett wieder rausgewaschen. 

Fazit:  Macht Spaß (Hexenküche!), ist aber nur für Werke geeignet, die nicht heiß gewaschen werden sollen.

Einen Teil des Sudes (ohne Eisen) habe ich dann extrem reduziert und gefiltert.  Meine Walnußtinte schreibt mit einem feinen Goldton. So kommt der Baum aufs Papier.  Allerdings hat  Uschi  die Erfahrung gemacht, daß die Farbe auf Papier nicht besonders haltbar ist.

Ich danke allen für die Anregungen, für sowas liebe ich die Blogwelt!

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11 Kommentare

  1. Es sieht auch so aus, wie es nach deiner Aussage nach riecht *lol*.
    Ich lese zur Zeit Tipps zum Drucken auf Stoff mit dem Drucker und bin auf folgenden Tipp gestoßen: Stoff trocknen lassen, damit die Farbe einzieht. Dann in kaltem-lauwarmen Wasser mit Weichspüler drin waschen. Der Weichspüler hat ne Funktion, wobei ich natürlich nicht weiß, ob das auch für natürliche Färbemittel gilt. Chemie ist für mich eine Sache mit 7 Siegeln. Weichspüler (Lauge) soll von der Chemie her das Gegenteil sein vom bekannten Nachspülmittel Essig (Säure).

    ::Tally::

    • Liebe Tally, von Essig hatte ich auch gelesen, von Weichspüler noch nicht. Ich habe hier zuhause sogar einen Chemiker, den ich immer wieder befragt habe (auch zum Thema Eisen), aber da kam gar nichts, außer Gegrummel über die herumstehenden Versuchstöpfe. Wir haben weder Weichspüler noch Haushaltsessig im Haus (oder soll ich es mal mit Balsamico probieren?). Vielleicht schaffst du es ja, deine Drucke zu fixieren, da bin ich mal gespannt.

  2. Ach schade, dass es so einfach doch nicht geht. Es dürfte zwar leicht rauszufinden sein, welches Fixiermittel man braucht (vor Jahren hatte ich sogar ein Buch zum Thema Färben mit Naturfarben, aber wo das geblieben ist?), aber dann wirds ja chemisch und nicht spielerisch. Wenn ich von meinen Küchenerfahrungen ausgehe, fallen mir noch zwei Sachen ein, deren Flecke nie wieder rausgehen: Mango und Kurkuma.

    • Man, das gibt es nicht, immer überkreuzen sich unsere Kommentare. Und du schreibst immer ungefähr das, was ich denke, in viel besseren Worten. Also, ja: Ich will es nicht so chemisch, sondern spielerisch

  3. Oh, Du hast es ja schon ausprobiert. Also das ungewaschnene Wollergebnis finde ich richtig schön. Nimmt Wolle immer Farbe intensiver auf? Dem letzten Spülwasser Essig zugeben kenne ich auch, aber die Wollfärber haben da noch einen Fixierzusatz, ist es Alaun? Wenn man selbst mit Indigo färbt, braucht man das auch. Bin mir aber nicht sicher.
    Die Farben passen eindeutig zu historischen Filmen.

    Werde die nächste Post mit Walnußtinte schreiben, also lichtecht stimmt schon. Ich nehme an, der Säuregehalt oder so des Papiers verändert die Tinte.

    Hexenküchengrüße von Karen

  4. Ich finde deine Fotos zur Färbeaktion mal wieder prima! Die farblichen Ergebnisse nicht so animierend, hoffe du hattest wenigsten warme Hände und eine warme Stube beim Kochen bekommen und Spaß an den Überraschungsergebnissen. Zu Puppenhaaren passt der Farbton allerdings perfekt.
    lg aus dem gerade verschneiten Berlin-Spandau

  5. Ich bin von draußen vor der Tür, und mir ist bei dem Thema eingefallen, dass ich als Kind Angst vor Walnüssen hatte, weil die Erwachsenen erzählten, dass Kinder gestohlen werden und man ihnen Haut und Haare mit Walnusshaut färbt, damit sie niemand wiedererkennt. Also schön lieb sein, Marie!

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