Noch mehr Erzählungen

Wenn man erst einmal auf eine Fährte geraten ist, entgeht einem nichts mehr. Überall tauchen nun Stoffe aus meiner Kindheit wieder auf.  Floh hat bei einer Stoffrotation ein Stück Stoff bekommen, dessen Muster mich sofort an den Kaffeewärmer meiner Eltern in den 60er Jahren erinnerte. Ich hatte das Muster vor vielen Jahren sogar schon einmal  für ein Bild verwendet.

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Meiner Schwester hatte ich vor einiger Zeit eine Tasche geschenkt, für die ich ein Stück von unserem Kinderzimmervorhang (meinte ich) vernähte. Nun habe ich in der Fotokiste den Beweis gefunden, daß er in Wirklichkeit wohl im Wohnzimmer hing.

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Noch ein Fund aus der Fotokiste: Diesen Früchtestoff hat meine Mutter schon in den Fünfziger Jahren als Rock getragen – danach wurde er zum Vorhang, bis ich ihn dann vor einigen Jahren wieder zum Rock machte.

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Mit ihrem visuellen Gedächtnis beschäftigt sich auch die amerikanische Designerin Kelly English. Sie zeichnet in dem Projekt „Historical Patterns from Memory“ Muster aus ihrer Kinderzeit auf, die sie grafisch beeinflußt haben.  Sie schreibt, daß sie nur aus der Erinnerung arbeitet – das hätte ich nicht gekonnt. Ohne die Fotokiste oder die Originalstoffe hätte ich mich nicht mehr (jedenfalls nicht mehr bewußt) erinnert.

via

6 Kommentare

  1. Das mit den Stoffen aus der Kindheit ist wirklich verrückt. Das hat mich an meine alte Überdecke aus meinem Kinderzimmer erinnert. Da sind auch Reste von Stoffen von unseren Kinderkleidern vernäht.

  2. Stoffrotation ist eine prima Idee (leider für diesmal schon wieder zu)…
    Ja, auch die textilen Kindheits-Muster wirken wohl stärker in einem nach, als man sich gemeinhin bewußt ist…

  3. Diese Assoziation mit Stoffen und Erinnerungen geschieht wohl oft. UNd wenn man dann noch was Neues daraus näht, ist die Transformation perfekt. Danach habe ich regelrechte „Schöpfungsgefühle“ oder besser „Erschaffung..“ Mir ist ansonsten beim Auffinden alter Stoffe auch der Geruchseffekt (hier im postiven Sinne) erinnerlich, mal Muff, mal Bügelstärke etc.
    Beeindruckend finde ich auch deine Idee mit dem Stoffpass.
    lg Carmen mit Backwarenproblemen??

    • Danke für die Erwähnung des Stoffpasses, nun habe ich die Idee tatsächlich verwirklicht. Die Datei kann ich dir gern zusenden, dann kannst du deine Transformationen auch so festhalten. (Natürlich bräuchtest du noch eine extra Duftkarte dazu).

  4. Ich bin sehr sehr verspätet mit meinem Kommentar. Ich stöbere aber gerade in den alten Blogbeiträgen und das Thema ist ja eigentlich zeitlos spannend. Ich musste bei der Überlegung, wie sich Muster aus der Kindheit ins Unterbewusstsein eingraben an den Roman „Ruhe unsanft“ von Agatha Christie denken, die darum einen ganzen Kriminalroman spinnt. (Kleiner Spoiler, aber die Geschichte ist dennoch spannend). Es gibt auch ein tolles Hörbuch dazu, für mich die beste Untermalung beim Handarbeiten.

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