Nächsten Sonntag: Stoffmanipulation

Mein hitzevernebeltes Gehirn hätte es fast verpasst: Am nächsten Sonntag, den 26. August,  ist schon wieder Zeigetermin für Spielereien mit Stoff. Zum Glück gibt es wachere Gemüter, die mitdenken, Danke!

Beim  Herumkramen habe ich ältere Versuche nach Colette Wolff gefunden, die auch an Ostseestrand erinnern. Fotos von Sandwellen habe ich ebenfalls schon gemacht. Es ist doch immer wieder beruhigend, dass man Jahre später noch von den gleichen Themen angezogen wird und also doch noch nicht ganz den visuellen Strömungen bei pinterest und co erlegen ist.

Edit: Was schätzt ihr eigentlich so, wie lange ich für diesen Beitrag gebraucht habe? 15 Minuten? Haha. Gestern haben wir unter Bloggerinnen darüber gesprochen, wie viel Arbeit das alles macht. Diese kleine Meldung hier ist wieder so ein Beispiel. Sollte doch ganz schnell gehen, dachte ich heute morgen.

1. Foto machen von den Stoffstücken. Oder habe ich die schon einmal gezeigt? Wohl nicht. Wo sind die Stücke denn nun schon wieder. Suchen. Foto. Runterlaufen zum PC. Bild zu dunkel, Stoffe liegen schief. Beim Bearbeiten mit Photoshop stürzt der PC ab. Neustart, in der Zwischenzeit hochlaufen, neues Foto machen. Runter, bearbeiten, hochladen.

2. Text schreiben, Links setzen (obwohl diese Links bei mir statistisch nur 1% der Leser anklicken, setze ich sie, immer wieder).

3. Einfall: Ich hatte doch auch mal Fotos von Sandwellen gemacht. Wo sind die bloß? In verschiedenen externen Speichern suchen, werde nach einiger Zeit fündig. Bild zu dunkel, Sandwellen kommen nicht richtig raus, bearbeiten, hochladen.

4. Einfall: Skizzen mit solchen Sandwellen hatte ich auch schon gemacht, sogar einen Taschenentwurf, wo ist bloß das Skizzbuch dazu. Suchen in verschiedenen Räumen und Schränken, Durchsicht vieler Skizzbücher, keine Sandwellen dabei. Aufgabe der Suche.

5. Einfall: Bei der Kunstbuchhandlung König hatte ich mal ein Buch mit Fotos nur von Sandwellen durchgeblättert, das wäre doch jetzt ein schöner Link.  Suche bei König, Amazon und bei Google mit diversen Suchbegriffen, nichts.

6. Sorge: Was, wenn bei Pinterest jetzt haufenweise Sandwellen zu finden sind? Suche bei Pinterest, Explorer stürzt ab, Beitragsentwurf beinah weg, aber ging noch mal gut.

6. Beitrag publizieren. Formatierung nachbessern, Kategorie nachtragen, aktualisieren.

7. Der Vormittag ist gelaufen, also kann ich auch gleich noch diesen Edit schreiben. Und jetzt wird jeder sagen, die spinnt ja, so viel Zeit darauf zu verwenden.

8. Also Edit besser nicht veröffentlichen?

Doch, wo er nun schon mal geschrieben ist.

15 Kommentare

  1. Dein Edit unterstützt Wiebkes und meine neue These, dass ein großer Anteil der Bearbeitungszeit von Nähprojekten mit Suchen verbracht wird – in der eigenen Wohnung nach verschwundenen Schnittteilen, Stoffen Zubehör, außerhalb nach passender Einlage, Knöpfen etc. Bei Blogartikeln auch noch Suchen im Virtuellen. Wenn ich drüber nachdenke ist die Küche der einzige Ort, wo ich nicht suchen muss. Sonst überall: Kleiderschrank, Bücherregal, CD-Stapel… 50% der Lebenszeit ist Suchen.

    • Beim nochmaligen Lesen des Edits ist mir das mit dem Suchen auch aufgefallen. Das Ding ist nur, wenn ich alles immer Aufräumen und Sortieren würde, ginge noch viel mehr Zeit drauf. Also mindestens auch 50 % Lebenszeit.
      Ich werd mal versuchen, nur Bilder fast ohne Text und Links zu veröffentlichen, aber das fällt mir schwer.

  2. Das mit dem Suchen kann ich nicht bestätigen, das mit dem Aufwand schon. Oh ja!

    Vor allem, wenn man Tutorials schreibt.
    – Von Anfang an jeden Schritt mit der Kamera dokumentieren. Dabei ist „dokumentieren“ ein Euphemismus, das ist schon richtige Objektfotografie, wenn auch mit improvisierten Mitteln. Lightbox aus einem großen, transparenten Kunststoffcontainer, daran angeklippt 2 Klemmlampen, direkt darüber helle Allgemeinbeleuchtung, Seidenpapier als Diffusor, eingelegter Passepartoutkarton. Für größere Teile muss auch schon mal ein weißes Laken als Hintergrund dienen, entweder flach auf dem Boden oder (mangels Studio) am Wäscheständer festgemacht ;-).
    – Die Fotos bloggerecht aufbereiten. Meistens deutlich aufhellen, mit allem, was Photoshop so bietet, flächendeckend oder selektiv, auch schon mal unschöne Stellen des Hintergrunds „entsorgen“, Ausschnitte machen, webgerecht verkleinern.
    – Den Text verfassen – und, ja, natürlich mit den nötigen Links versehen, die jeweils aufgesucht/auskopiert/eingefügt werden müssen.
    – Die Bilder hochladen. Nur hochladen? Zu jedem Bild einen Alternativtext eingeben (deformation professionelle, als Webdesignerin ist man da streng), Bilder sortieren. Zum Einfügen wieder jedes Bild einzeln aufsuchen – tapp, tapp, tapp, den ganzen Pfad entlang, ist natürlich abhängig von der Blogsoftware bzw. Installation.
    – Korrektur lesen. Gerne bis zu 10 mal kleine Änderungen machen.

    Vom Nähen selber rede ich nicht, hier geht’s ja um die Dinge im Hintergrund, die für den Leser auf magische Weise einfach da sind. Im Grunde ist Bloggen Illusionismus. Alles ist leicht und schwebend, gebloggt wird nebenbei. Show-Business. Schreiben dauert nicht länger als Lesen – oder doch?

    Aber wir müssen ja nicht. Darum ist das auch keine Klage! Ganz im Gegenteil. Aber ein bisschen „making of“ schadet ja nicht …

    • Wow, Danke, fühl mich schon gleich besser. Bis zu 10 Mal Korrektur gibt es bei mir auch. Lichtbox habe ich aber nicht. Und wohl zum Glück weiß ich nichts von Alternativtexten für Bilder, mir reicht schon das Rumgezuppel mit der Bildgröße bei WordPress.

  3. Achja, wie wahr. Und die Einträge sehen immer so harmlos aus! Ich kenne das zu gut. Wenn ich alle geistig formulierten Einträge posten würde (ohne editieren und suchen und Bilder laden…etcpp) hätte ich 7x so viele Einträge. Eigentlich schade das. Aber es ist doch einfach schön, die Beiträge Gleichgesinnter (oder sollte ich Leidensgenossinnen sagen?) zu lesen und sich inspirieren zu lassen und die Rückmeldungen auf eigene Projekte sind doch auch was schönes, zumal wenn man jetzt nicht so das ganz kreative Umfeld im Alltag hat. Oder auch mal ehrliche Meinungen hören will.
    Ich seh schon, mit der Manipulation muss ich mich mal wieder beeilen, so frisch aus dem Urlaub bin ich irgendwie noch nicht so richtig wieder angekommen. Dabei hatte ich letztes Mal doch irgendeine Idee – wo hab ich die nur wieder hingelegt… ;)

    Schade übrigens, man hätte sich mit etwas Vorausplanung in Mulhouse treffen können. Vielleicht falls nächstes Jahr eine ähnliche Fahrstrecke geplant ist?

    • Ja, ich sage mir auch immer, ich schreib für die Handvoll Leute, die mir regelmäßig feedback geben. Davon kenne ich inzwischen fast alle persönlich, daher wäre Mulhouse blind date ja nun wirklich gut gewesen.
      Ich hab auch noch nichts für Sonntag, aber das wird schon noch.

      • Von wegen für eine Handvoll Leute – als Leser im Verborgen freu ich mich über Eure Blogs sehr, sie motivieren einen zum Selbermachen sehr. Aber auch der Idealismus beim Zeitaufwand für das Bloggen wird vom Leser Incognito hoch geschätzt.

        Vielen Dank für Eure Seiten

        Wilma

  4. Hm, kommt mir irgendwie alles bekannt vor! Suchen – ob nun Stoff oder Links – sind wirkliche Zeitfresser. Wobei ja die Eskimos behaupten, Zeit gehe nie verloren. Bei den Temperaturen hier muss ich ja wohl doch eher die Afrikaner zitieren: Ihr habt die Uhren und wir haben Zeit! Soviel dazu…

  5. Vielen lieben Dank an alle Blogger, die sich so viel Mühe geben!

    Ich lese viel mehr als ich kommentiere und bin selbst blutige Anfängerin im Bereich des Bloggens. Erst seit ich mein iPhone habe, schreibe ich auch selbst gelegentlich (wird hoffentlich bald zur regelmäßigen Gewohnheit).

    Von blogspot gibt es nämlich eine App. Ich knipse und bearbeite Bilder mit meinem Handy und lade sie dann direkt hoch – ohne Umweg über meinen 7 Jahre alten PC…

    Um das in-Szene-setzen der Motive kommt man aber leider nicht rum. Egal ob Blog, kleiderkreisel oder eBay. DAS kostet mich am meisten Zeit.

    Grüßle aus dem Welzheimer Wald
    Amy

  6. Oh ja- schön, dass du da mal aus dem Nähkästchen einer Bloggerin plauderst.
    Klar geht es mir genauso, und der Anspruch an die eigenen Posts steigt auch noch mit der Zeit. Wenn ich da an meine ersten Gehversuche denke, das würde ich fast alles nicht mehr so schreiben/fotografieren.
    Mich würde mal interessieren, wieviele Leute nach welcher Zeit das Bloggen aufgeben und warum. Das wär doch mal eine Semesterarbeit wert!
    Eine Untersuchung, wieviel Lebenszeit mit der Sucherei ins Land geht, die gibt es sicher schon :)

    Meine Manipulation für diesen Monat ist soweit OK- ganz anders als geplant, aber vorzeigbar….

  7. Ich finde diese Ostseewellen auf Stoff wirklich gnaz bezaubernd! Und stelle mir gleich so wunderhübsche, fließende Tuniken oder Blusen vor, die mit diesem feinen Stoff sicher sehr sehr schön sind!!

    Liebe Grüße von Ellen (die ihre Beiträge immer sehr sehr schnell macht – muss aber auch zugeben, dass meine Texte sehr viel kürzer sind als vor einigen Jahren und ich einfach nicht zu viel Zeit dafür aufwenden möchte – aber Form und Inhalt müssen für mich schon in einem befriedigenden Verhältnis stehen)

  8. Ja, du hast sehr recht: Das Posten dauert seine Zeit, vor allem, wenn man es gut machen will. Ich entscheide mich im Zweifelsfall lieber auf weniger und besser als mehr und nachlässig gemacht (obwohl mir das wahrscheinlich nicht immer gelingt…). Letztlich gelten die eigenen Kriterien, was das Erscheinungsbild des eigenen Blogs angeht.
    Auf jeden Fall: Für mich gibt es einige, die ich uneingeschränkt immer wieder gern lese!
    LG
    Siebensachen

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