Schnell ein neuer Beitrag, denn diese Würmer vom vorherigen Eintrag konnte ich nicht mehr sehen. Ich muss mich immer freuen, wenn ich meinen Blog anklicke, ich muss ihn mögen. Nun etwas vielleicht Hübscheres, das ich aber auch schon gar nicht mehr hier habe. Ein Geschenk an jemanden, der Lucys Deckchen so schön fand. Also habe ich etwas in diese Richtung gemacht. Komplett mit der Hand, in English Paper Piecing.
Am allerallerlängsten hat die Zusammenstellung der Farben und Stoffe gedauert. Vor allem habe ich gar nicht so viele einfarbige Stoffe. Diese ganzen kleinteiligen Muster, die ich vor einigen Jahren freudig zum Patchworken angeschafft habe, gehen mir nun auf die Nerven. Es ist wirklich übel, wie schnell man sich Dinge über sehen kann. Vor allem, wenn man die hübschen Stöffchen gar nicht angeschnitten hat, um sie für ein WIRKLICH WICHTIGES Projekt aufzuheben.
Die Rückseite ist dunkelgrau, gequiltet habe ich innerhalb der Dreiecke, so ein bisschen in Richtung Sashiko. Entstanden ist eine Art japanisches Einschlagtuch, das man aber auch an die Wand hängen kann. Solche Tücher oder Miniquilts kann man, finde ich, ganz gut gebrauchen. Ich decke hier bei mir damit zum Beispiel Chaoshaufen in Zimmerecken ab.
Was man auf den Fotos nicht sieht, sind die Pannen, die mir bei den Stoffen passiert sind. Ich hatte die Papierschablonen kräftig mit Stärkekleber (Coccoina) festgeklebt, und beim Auswaschen mit kaltem Wasser im Waschbecken ist dann direkt Farbe von einem roten Stoff in die umliegenden Dreiecke ausgeblutet. Ob es an dem Kleber lag? Puristen werden sagen: Jaja, man soll eben doch lieber schön mit Faden heften. Gegen die Verfärbungen habe ich später etwas zu locker-flockig Eau Javel eingesetzt und damit weitere Farbverläufe und gebleichte Tropfspuren verursacht. Insgesamt störte es aber nicht, passte zur organischen Optik. (Auf den Fotos kommt sowas nie richtig raus. Die ganze Haptik der Stofflagen geht verloren).
Nun gehe ich mal wieder, mich ein bisschen dem Novemberblues hingeben. Dazu kann man gut Gregory Porter hören, der zieht sich auch sehr schön an.
Wunderschön geworden. Ich kann mich gar nicht satt sehen. Und ich sehe, Du hast es auch gleich gerahmt.
Viele Grüsse, Birgit
Der „Rahmen“ ist einfach die Rückseite, nach vorn eingeschlagen.
Oh, ja, das finde ich auch wirklich sehr schön. Und so viel Handarbeit!
Das Fleckige sieht man auf den Fotos höchstens ansatzweise, und ich kann mir sowieso gut vorstellen, dass das gar nicht stört sondern sich organisch einfügt.
Das mit den gemusterten Stoffen (vor allem Patchwork) an denen man sich übersieht oder die auch einfach schnell altmodisch werden, kenne ich auch.
Am allermeisten habe ich darüber gelacht, dass du mit solchen Decken Chaosecken in Zimmern zudeckst. Ich mach das bei Spielzeugkisten, bei anderen Sachen bin ich noch gar nicht auf die Idee gekommen. Dann muss ich ja viel weniger aufräumen ;)
Und ich brauch noch viel mehr Tücher ;-)
Sehr stimmig und ja ich finde die Auswahl und Komposition der Stoffe beim Quilt ist der Knackpunkt. Was nutzt mir Näh-Perfektion, wenn der Rest…ist, denn der Eindruck enstetht durch die Farben und ihr Flächen. Ich mußte lachen, als ich das hier sah. Habe ich doch mal eine Art Tasche mit fast der gleichen Aufteilung aus einer Wohnzeitung ausgeschnitten, weil ich es so toll fand.Da waren es nur Grautöne, auch super. Hut ab vor der Handarbeit. Sehe ich das noch im Original oder ist es schon weg, wnn ich komme?
Das ist leider schon weg, ich habe bis kurz vor der Übergabe noch daran gestichelt. Es geht doch nichts über Termindruck!
Die Handarbeit lässt streckenweise zu wünschen übrig, aber ich finde auch, es muss eine optische und haptische Freude sein. Die Nähperfektion kommt zuletzt (wobei das eine zugegeben manchmal nicht ohne das andere geht). Aber die weitaus meisten Stücke, die ich in Ausstellungen gesehen habe, waren perfekt langweilig,
So ein schönes Tuch! Das Muster gefällt mir sehr. Vor kurzem habe ich ein Kissen gesehen, das so ähnlich ist :
http://fadensinn.blogspot.de/2013/11/eins-hab-ich-noch.html
Da habe ich auch schon daran gedacht so ein Muster zu nähen. Ist das Zufall oder stimmt die Theorie, das es Phasen gibt wo Kreative Menschen ähnliche Ideen entwickeln, weil sie ähnlich gesehene Dinge im Unterbewusstsein speichern und verarbeiten?!
Nee, kein Zufall, ein echter Trend :-) Ist ja auch so ein bisschen 60s Retro, in dem „Werkbuch für Mädchen“ aus den 60ern ist das Muster als Kartoffeldruck auf eine Vorhang. Und wenn man in den letzten zwei Jahren Schöner Wohnen angeschaut hat, lagen diese Muster immer irgendwo rum. (Siehe auch Karens Kommentar). Oder in den Designblogs mit skandinavischer Geschmacksrichtung, immer abwechselnd mit hellblauen Wölkchen, aus denen eine graue Träne tropft.
Mir gefällt es auch sehr, und ich hätte die Decke gern hier behalten, Das Muster macht sich auf einem Sofa wirklich gut, ein richtiger Hingucker, also leg mal los! Ohne Paper Piecing stelle ich es mir schwer vor. Vor allem die Stellen, an denen 8 Ecken aufeinander treffen, die habe ich auch nicht so gut hinbekommen. Bei Susanne sieht das natürlich viel besser aus.
Oh ja, mir gefällt das auch sehr! Ich bin, was Patchwork aus einfarbigen Stoffen betrifft, seit dem Deckchen auf den Geschmack gekommen und sammele Unistoffe in einer Extratüte. Mit einfarbigen Stoffen ist Patchwork viel mehr wie Malen mit Stoff, deine Decke erinnert mich an die Aquarelle von Sonia Delaunay. Bei den typischen Patchworkstoffen merke ich an mir auch, wie sich die Begeisterung abnutzt, selbst wenn man selber gar keine gekauft hat. Es reicht schon, dass man beliebte Stoffe so häufig in den Quiltblogs sieht. Möglicherweise musst du deine Stoffe einfach nochmal 10 Jahre wegräumen, dann sind sie wieder gut.
Und: Tücher, um Kramecken zu verdecken – ich verrate lieber nicht, wie großdie Tücher dann sein müssten, in einem Haushalt mit zwei vollgemüllten Schreibtischen.